Ihr fragt euch sicherlich: Nachhaltig eine Hochzeit zu feiern, die dennoch rundum schön, besonders und im Budget liegt – geht das denn? Ich verspreche euch, dass ihr eure freie Trauung genauso gestalten könnt, wie ihr möchtet UND das ohne schlechtes Gewissen. Hier findet ihr ein paar Tipps für euch, die ihr bitte getreu dem Motto „Alles kann, nichts muss!“ versteht.
Tipp 1: Es beginnt schon mit der Einladung
Ob auf Instagram oder im eigenen Briefkasten: Wir alle kennen die wunderschönen Hochzeitseinladungen, die so viel hermachen. Doch so toll aufeinander abgestimmte Papeterie auch ist – vieles landet leider innerhalb kürzester Zeit im Mülleimer. Das ist leider gar nicht nachhaltig. Wie wäre es also, wenn ihr zwar eine Einladungskarte versendet, aber Zu- und Absagen sowie die Menü-Auswahl über eine Hochzeits-Webseite regelt? Bei Anbietern wie wix, jimdo oder weddybird (und so vielen mehr!) kann man sich mit wenigen Klicks eine Web-Präsenz für die eigene Hochzeit aufbauen. So habt ihr nicht nur alle Infos auf einen Blick, sondern auch im Nachhinein die Möglichkeit, die Bilder eurer freien Trauung euren Gästen zur Verfügung zu stellen. Und wenn euer Herz dennoch absolut für Papeterie schlägt: Vielleicht könnt ihr eure Hochzeitseinladung ja auf einem der schönen Recycle-Papiere drucken, die es inzwischen gibt? Und auch recycelte Kuverts haben mittlerweile einen richtig hochwertigen Look.
Tipp 2: Nah & gut: Hochzeitslocation auf nachhaltig
Ja, Hochzeitsbilder an fernen Traumstränden sind wunderschön. Doch auch unsere schönen bayerischen Seen, Wälder und(Vor-)Alpengebiete haben ein wunderbares, einzigartiges Flair, das nicht nur in Echt, sondern auch auf Hochzeitsfotos toll herauskommt. Und mal ehrlich, es gibt so viele coole Locations in München, Bayern und Umgebung, die einen perfekten Rahmen für euren Tag bieten – von ehemaligen Fabrikgeländen, über Berghöfen bis hin zu tollen Eventscheunen. So können eure Gäste leichter und günstiger anreisen, denn Flüge und Hotelkosten können bei exotischen Locations schnell mal zeit- und kostenintensiv werden. Und ein kleines Schmankerl: Ihr könnt eurer Location auch später immer mal wieder einen Besuch abstatten – vielleicht schon am ersten Hochzeitstag?
Tipp 3: Fotos, Blumen, Haare: Regional ist in
Wenn eure Dienstleister keine weite Reise für euren Hochzeitstag auf sich nehmen müssen, dann spart das ihnen Zeit – und euch Geld. Und ganz nebenbei ist das auch noch ökologischer. Außerdem ist es durchaus von Vorteil, wenn Fotograf*in und Videograf*in ortskundig sind und somit die besten Spots für ihre Bilder kennen. Und auch Floristen können mit ihren Blumen und Pflanzen eine Location besser in Szene setzen, die sie zuvor schon einmal gesehen haben. Dass man als Frau an so einem wichtigen Tag lieber einen Profi an Make-up und Haare lässt, den/die man kennt und vertraut, versteht sich eh von selbst!
Tipp 4: Dekoration ja – aber aus gebraucht mach neu
Von festlich geschmückten Tischen, über Candy-Bar, Lounge-Ecke, Traubogen bis hin zur Decken- und Wanddekoration: Diese Elemente verändern die Räumlichkeiten eurer Hochzeitslocation so, dass sie zu EURER Hochzeit werden. Doch was macht man nach der freien Trauung mit all den Deko-Artikeln? Damit ihr in Zukunft nicht euren Keller voller Deko-Kisten habt, empfehle ich euch, Dekoration so gut es geht auszuleihen. Das ist oft auch noch günstiger und auf jeden Fall nachhaltiger!
Tipp 5: Alternativen zu Heliumballons und Reis streuen
Beides kann Wildtiere lebensgefährlich verletzen, sodass ich dringend davon abrate. Bei vielen Locations ist das Streuen von Reis inzwischen auch verboten. Bedenkt auch, dass Seifenblasen zwar wunderschön auf Bildern aussehen können, sich aber nicht mit allen Stoffen vertragen – und wer will schon Wasserränder auf dem Brautkleid? Besonders schöne und umweltbewusste Alternativen sind dagegen das Streuen von Lavendel-Zweigen oder Blütenblättern. Und wie wunderbar beides auch noch duftet!
Tipp 6: Freie Trauung: Nicht nur persönlicher, auch nachhaltiger
Ja, ihr liest richtig – eine freie Trauung hat auch diesen Vorteil. Denn ihr spart euch nicht nur das Liederheft, das zu einer kirchlichen Trauung dazugehört. Auch die Zeremonie selbst findet bei freien Trauungen meist innerhalb der Location statt, sodass ein Ortswechsel, wie nach der Kirche, nicht nötig ist. Denn auch wenn ein Autokorso zugegebenermaßen Spaß macht, ist er doch nicht gerade im Sinne der Umwelt.
Tipp 7: Schöne & umweltbewusste Floristik
„Blumen sind die Liebesgedanken der Natur.“ Dieser Spruch von Bettina von Arnim beschreibt den Stellenwert von Floristik auf Hochzeiten ziemlich gut, wie ich finde. Und auch ich hätte nicht auf meinen wunderbaren Brautstrauß verzichten wollen. Doch da sich in meinem Gebinde fast ausschließlich Blumen befanden, die auch getrocknet werden können, bringt mich der Trockenblumenstrauß auch jetzt noch zum Lächeln und lässt mich in Erinnerungen schwelgen. Auch, was die Tischblumen angeht, kann man diese schön und nachhaltig gestalten. Denn statt Sträußen und Gestecken können Kräuter und Sukkulenten in schönen Gefässen besonderen Flair geben – und sie eignen sich auch noch bestens als Mitbringsel für eure Gäste!
Tipp 8: Wie Liebe nachhaltig durch den Magen geht
Es ist einer der wichtigsten Dinge auf deutschen Hochzeiten: Das Essen. Ich bin klarer Verfechter von Menüs statt Buffets. Denn letztere bringen für die Zeit des Abendessens nicht nur eine Unruhe in den Raum, sondern meist müssen viele Lebensmittel im Nachhinein weggeworfen werden, die nicht verzehrt wurden. Indem ihr eure Gäste zuvor auswählen lässt, welches Menü sie abends essen möchten, reduziert ihr Lebensmittelabfälle und schafft euch und euren Gästen eine entspanntere Atmosphäre zum Genießen. Außerdem bieten viele Locations inzwischen tolle regionale und saisonale Speisen an, die hervorragend schmecken und ganz nebenbei auch noch nachhaltiger sind.
Tipp 9: Etwas Altes, Blaues, Neues und Geliehenes
Wenn eine Braut alle diese Elemente in ihrem Hochzeitsoutfit vereint, soll das Glück bringen. Und wenn der Brautschmuck aus der geliebten Kette der Mama oder den Ohrringen, die Oma einst von Opa zum 10. Hochzeitstag erhalten hat besteht, dann hat das nicht nur einen besonderen sentimentalen Wert. Ihr vermeidet damit auch, alles neu zu kaufen. Was für eine schöne Art, den ökologischen Abdruck der eigenen Hochzeit zu reduzieren!
Tipp 10: Brautkleid und Schuhe wiederverwenden
Was eine Braut an ihrem Hochzeitstag trägt, ist zwar wunderschön, aber häufig so einzigartig, dass es im ersten Moment unmöglich scheint, ein Brautkleid nochmal zu tragen. Doch auch, falls ihr euer Kleid behalten und nicht weiterverkaufen möchtet, gibt es tolle Möglichkeiten, wie ihr euer Brautkleid wiederverwenden könnt. Durch Kürzen, Umschneidern und Färben können sie sich in besondere und einzigartige Kleider verwandeln. Vielleicht seid ihr damit also als Gast auf der nächsten Hochzeit? Und wer in Tracht heiratet, kann sein Brautdirndl durch eine andere, farbige Schürze aufpeppen, auch wenn es in dezenten Farben gehalten ist.
So manche Brautschuhe lassen sich inzwischen übrigens auch färben -wenn man bedenkt, wie angenehm diese häufig durch ihre besondere Polsterung zu tragen sind, ist das doch herrlich!
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